PROZESSE 2009
Acht Jahre Haft für Französin nach Mord an drei Babys
Die Tat war ans Licht gekommen, nachdem der Mann der Französin im Sommer 2006 zwei Babyleichen in der gemeinsamen Wohnung in Südkoreas Hauptstadt Seoul im Gefrierschrank entdeckt hatte. Er arbeitete in Seoul als Ingenieur. Zunächst hatte die Frau vorgegeben, nichts mit den toten Babys zu tun zu haben. Erst nachdem DNA- Tests die Elternschaft des Paares bestätigten, legte sie ein Geständnis ab.
Die Frau, die seit Oktober 2006 in Orléans in Haft saß, gab zu, bereits 1999 in Frankreich heimlich ein Kind geboren und dieses nach der Geburt umgebracht und im offenen Kamin verbrannt zu haben. 2002 und 2003 habe sie zwei weitere Neugeborene nach der Geburt erstickt und im Gefrierschrank versteckt. Ermittlungen, die eine Mittäterschaft des Mannes untersuchten, wurden eingestellt. Die Frau konnte die wiederholten Schwangerschaften offenbar vor ihrem Mann verheimlichen. Dieser verlangte im Prozess psychologische Hilfe für seine Frau, keine Bestrafung.
Staatsanwalt Philippe Varin hatte in seiner Strafmaßforderung erklärt, die Angeklagte solle nicht "dämonisiert", jedoch auch nicht zur "Ikone" werden. Die Verteidigung hatte für eine milde Strafe plädiert. Von der Frau gehe keine Gefahr aus, hatte der Anwalt Henri Leclerc gesagt. Sie sollte nach Hause gehen können, um sich mit ihren Söhnen ein neues Leben aufzubauen.
Französin wegen Mordes an drei eigenen Babys vor Gericht

Angeklagte in Tours
Eine
41-jährige Französin steht seit Dienstag vor Gericht, weil sie drei
ihrer eigenen Kinder unmittelbar nach der Geburt getötet hat. Die Frau
muss sich wegen Mordes vor einem Geschworenengericht in Tours
verantworten, ihr droht lebenslange Haft. (Gerichtszeichnung) - (AFP /
Benoit Peyrucq )
Eine 41-jährige
Französin steht vor Gericht, weil sie drei ihrer eigenen Kinder
unmittelbar nach der Geburt getötet hat. Die Frau muss sich wegen
Mordes vor einem Geschworenengericht in Tours verantworten, ihr droht
lebenslange Haft. "Ich unterstütze die Frau, die ich liebe", sagte der
Ehemann der Angeklagten, Jean-Louis Courjault, unmittelbar vor
Prozessbeginn. Der Ingenieur lebte mit seiner Familie in Südkorea, als
er im Juli 2006 die Leichen von zwei Neugeborenen in einer Gefriertruhe
fand.
Das Ehepaar stritt zunächst ab, etwas mit den toten Babys
zu tun zu haben. Erst eine Erbgutanalyse bewies, dass sie die Eltern
waren. Der Mann ist nicht angeklagt. Er versichert, nichts von den
Schwangerschaften seiner Frau gewusst zu haben.
Die Frau hatte
im September 2002 und im Dezember des folgenden Jahres in der
südkoreanischen Hauptstadt Seoul heimlich zwei Kinder zur Welt gebracht
und beide Neugeborene erstickt. Schon vor dem Umzug nach Südkorea habe
sie im Sommer 1999 in Frankreich ein Baby nach der Geburt getötet, gab
die Französin bei Befragungen zu. "Ich habe sie nicht in meinem Bauch
gespürt. Für mich waren es nie Kinder", sagte sie Psychiatern. Das
Ehepaar hat zwei Söhne im Alter von zwölf und 14 Jahren.